9.2.2025
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Kurzsichtigkeit

Die häufigste Art von Fehlsichtigkeit, die immer mehr Menschen betrifft

Dr. Valéry Vinzent Wittwer

Was bedeutet Kurzsichtigkeit?

Kurzsichtigkeit oder Myopie ist die häufigste Form von Fehlsichtigkeit und betrifft ungefähr 40% der Bevölkerung, Tendenz steigend. Kurzsichtigkeit wird einerseits vererbt und andererseits durch die zunehmende Naharbeit (Smartphone, Tablet, Computer) im Kindesalter verstärkt. Diese Entwicklung kann im Rahmen der Myopiekontrolle mit bestimmten Massnahmen abgebremst werden.

1. Nähe
2. Mittlere Distanz
3. Ferne
4. Brennpunkt vor der Netzhaut

Das kurzsichtige Auge ist typischerweise länger als das normalsichtige, somit werden die Lichtstrahlen aus der Ferne nicht auf, sondern vor der Netzhaut gebündelt. Das Sehen wird also mit zunehmender Entfernung immer verschwommener. Brennpunkt oder Fokus der Lichtstrahlen, die ins Auge fallen liegt in diesem Fall vor der Netzhaut. Gegenstände in der Nähe können immer noch scharf gesehen werden, die Sehschärfe nimmt jedoch mit zunehmender Distanz ab.

Wie kann Kurzsichtigkeit korrigiert werden?

Kurzsichtigkeit kann mittels Kontaktlinsen oder mit einer Brille Korrigiert werden. Dabei werden sogenannte Streulinsen (Minusgläser) verwendet, je grösser die Kurzsichtigkeit desto höher die Anzahl Dioptrien.

Beispiel: Jemand der mit beiden Augen von seiner Nasenspitze bis in 40cm Distanz scharf sieht und weiter entfernt immer unschärfer sieht benötigt zur Korrektur seiner Kurzsichtigkeit eine Streulinse von -2.5 Dioptrien.
Die physikalische Formel lautet:
D (Brechkraft) = 1 / f (Brennweite)

1. Nähe
2. Mittlere Distanz
3. Ferne
4. Brillenglas mit Streulinse
5. Brennpunkt auf der Netzhaut

Kurzsichtigkeit kann auch mit einem kurzen Eingriff bleibend korrigiert werden, dabei wird entweder die Hornhaut leicht abgeflacht oder aber eine künstliche Streulinse implantiert.

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Auf was müssen Kurzsichtige besonders achten?

  • Fortschreitende Kurzsichtigkeit (progressive Myopie) im Kindesalter kann abgebremst werden
    • Myopiekontrolle
  • Kurzsichtige Augen sind länger gewachsen als normalsichtige, deshalb ist unter anderem die Netzhaut dünner und anfälliger für Risse oder Ablösungen
  • Jährliche Kontrollen beim Augenarzt sind angezeigt ab einer Kurzsichtigkeit von -6 Dioptrien
  • Kurzsichtige müssen sich zeitnah beim Augenarzt vorstellen wenn eines der folgenden Symptome plötzlich auftritt: 
    • das Sehen von Blitzlichtern
    • Schwebeteilchen
    • Russregen
    • Schätten

Wird die Kurzsichtigkeit mit der Zeit immer schlimmer?

In der Regel beginnt die Kurzsichtigkeit in der Pubertät und nimmt bis anfangs der Zwanziger leicht zu, danach verändern sich die Brillenwerte nur noch sehr wenig. Augenlaser oder andere refraktive Eingriffe sollen deshalb erst durchgeführt werden sobald die Brillenwerte stabil sind.

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