Diabetes, umgangssprachlich als "Zuckerkrankheit" bekannt, ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die sich in einer erhöhten Konzentration von Zucker im Blut äussert. Unbehandelt führt dies über längere Zeit zu Folgeerkrankungen am Blutgefässs- und Nervensystem.
In der Schweiz ist ungefähr eine halbe Million Menschen davon betroffen.
Diabetes kann zu verschiedenen Erkrankungen am Auge führen:
Durch die Zuckerkrankheit werden die Blutgefässe imBereich der Netzhaut geschädigt (Mikroangiopathie), was zunächst zu einerunbemerkten Schädigung der Netzhaut führt. Später kann es zu Blutungen undFlüssigkeitsablagerungen in der zentralen Netzhaut kommen, man spricht vondiabetischer Retinopathie. Schreitet die Krankheit weiter voran kommt es zurSauerstoffunterversorgung von Netzhautarealen was zur Ausschüttung vonBotenstoffen im Auge führt. Einer dieser Botenstoffe heistVEGF (Vibroblast Endothelial Growth Factor) und fördert die Bildung vonneuen krankhaften Gefässen (Neovaskularisationen). Ohne Behandlung resultiertdieses Stadium der proliferativen diabetischen Retinopathie in Erblindung durchgrössere Blutungen, Vernarbungen der Netzhaut und Netzhautablösungen.
Durch Diabetes Mellitus entstehen Schäden an den kleinsten Gefässen von Organen, unter anderem auch in der Netzhaut des Auges. Zu Beginn stellt sich in der Regel eine sogenannte nicht-proliferative diabetische Retinopathie ein, die später zu einer proliferativen diabetischen Retinopathie führen kann.
Feine Blutkapillaren der Netzhaut können sich verschliessen und danach zu Blutungen, Leckage von Flüssigkeit und Sauerstoffmangel der umgebenden Netzhaut führen.
Die Unterversorgte Netzhaut produziert einen Botenstoff (VEGF), welcher die Gefässe durchlässiger macht und die Bildung neuer Gefässe in der Netzhaut verursacht. So entsteht das Diabetische Makulaödem, das zu einer Netzhautschwellung, unter anderem im Bereich der Makula, führt. Dies hat eine deutliche Verminderung des Sehens zur Folge und kann mit einer sogenannten OCT-Untersuchung (Optical coherence tomography) dargestellt werden.
Zu Beginn der Erkrankung zeigen sich meist noch keinerlei Symptome. Einige Patienten klagen über schlechtes Sehen, das kommen und gehen kann. Dies kann häufig dadurch entstehe, dass die Linse des Auges durch die schwankende Blutzuckerwerte an und abschwillt.
Später können bleibende Verschwommensehen durch ein Makulaödem oder das sehen von Schatten durch Blutungen im Auge vorkommen.
Ungefähr die hälfte aller Menschen, die an diabetes Leiden entwickeln irgendwann eine diabetische Retinopathie. Frauen mit bekanntem Diabetes haben bei der Schwangerschaft ein deutlich erhöhtes Risiko an diabetischer Retinopathie zu erkranken.
Jährliche augenärztliche Untersuchungen ermöglichen eine frühzeitige Diagnosestellung und somit eine effektivere Behandlung mit langfristig besserer Prognose.
Die Augen werden am Mikroskop genau untersucht, der Augendruck gemessen und ggf. muss die Pupille erweitert werden um Blutungen in der Peripherie der Netzhautperipherie zu erkennen. Meist werden Fotograpghien der Netzhaut zur Dokumentation gemacht.
Bei Verdacht auf ein diabetisches Makulaödem wird eine OCT-Untersuchung durchgeführt.
Bei Verdacht auf eine fortgeschrittene diabetische Retinopathie wird eine Fluoreszenzangiographie gemacht. Dabei wird Fluoreszein (ein Farbstoff) in die Vene am Arm gespritzt. Mit einer speziellen Kamera wird festgehalten wie sich die Gefässe mit Blut füllen resp. lecken oder ob es Netzhautareale gibt, die nicht oder reduziert durchblutet werden.
Am effektivsten ist es den Blutzucker im gesunden Bereich zu halten. Dies kann durch regelmässige sportliche Betätigung , gesundes Essen und strickte Befolgung der Instruktionen des Diabetologen.
Dazu kommt die Einstellung von Blutdruck und Blutfettwerte durch den Hausarzt.
Bei Krankheitsbeginn muss in der Regel noch keine Behandlung erfolgen, regelmässige augenärzliche Kontrollen sind hier wichtig um bei Bedarf rechtzeitig zu behandeln.